Erfahrung mit Buycycle

Gebrauchte Fahrräder zu verkaufen ist heute nicht mehr so einfach wie vor zwei Jahren. Buycycle, Bikeflip oder Kleinanzeigen? Bei meinem Giant hat ein Käufer aus New York zugeschlagen. Unglaublich?

Wie läuft Fahrrad verkaufen mit Buycycle

Das Inserat einstellen ist beim Buycycle relativ simpel. Mehr als 20 Interessenten kamen aus den Niederlanden, Frankreich, Belgien und den USA. Die haben ihre Preisvorstellung geschickt, nach Details gefragt, sich nicht mehr gemeldet oder wollten einfach nur mal Hallo sagen. Das auf den Käufer noch eine hübsche Summe für Versand und Versicherung kommt, checken nicht alle sofort. Das hat auch einer der Leser unseres Blogs in die Kommentare zum Artikel über Marktplätze für gebrauche Fahrräder erfahren müssen.

Angebot angenommen, was dann?

Einige Angebote und Erklärungen später habe ich einen Preisvorschlag angenommen. Ehrlicherweise war das eine Aktion aus Frust, weil der vermeidlich sichere Verkauf über Kleinanzeigen nicht klappte. Der hochinteressierte Käufer kam einfach nicht zum Abholen.

Ich klicke also in Buycycle auf den Annehmen-Button, der Verkäufer hat nun nochmal Zeit zu akzeptieren und dann muss ich nochmal akzeptieren. So sollten nun alle sicher sein. Es heißt nun die Terms und Conditions zu akzeptieren, auf Englisch. Weil man sowieso nur annehmen oder ablehnen kann, was dann auch den Verkauf stoppt, bleibt der Klick auf den OK-Button.

Der nächste Schritt ist: Warten

Für ungeduldige Menschen ist Buycycle nichts. Ich wart auf den Karton, der nicht am versprochen Freitag sondern erst Montag kommt. Die Abholung ist zwei Tage später. Für mich Zeit genug um sich mit dem gut gemachten Verpackungsvideo zu beschäftigen und das Rennrad ordentlich einzupacken. Wem das zu knapp ist, der kann die Abholung verschieben.

Habe ich gerade "gut gemachten Verpackungsvideo" geschrieben? Dann muss ich einschränken: Gut gemacht für einfache Rennräder mit rundem Lenker. Bei integrierten Aerolenkern muss ein wenig individuell modifiziert werden.

Der große Karton für das Fahrrad kommt in einem kleinen Karton. Das ist eigentlich Altpapier, wenn man daraus nicht einen Schutz für den Rahmen und Aerolenker baut. Insgesamt hat das Einpacken aber gut geklappt. Die Verpackung ist durchdacht und verständlich. Viel Platz und ein sonniger Tag sind trotzdem hilfreich.

Fahrrad im Karton und auf der Website Buycycle bestätigen, dass das Fahrrad ordnungsgemäß verpackt ist. Dazu heißt es wieder Fotos machen und hochladen.

Das habe ich leider erst nach dem Einpacken gelesen. Wegen möglicher Probleme mit einer späteren Beschädigung beim Transport habe ich die GoPro mitlaufen lassen. So konnte ich die gewünschten Bilder aus dem Video ziehen.

Antwort vom Buycycle Service, weil Upload nicht möglich

Alles eingepackt und dann geht der Upload nicht. Kontakformular an Support. Für morgen ist UPS zur Abholung avisiert, der Käufer schreibt jeden Tag, dass er sich voll freut, und dann eine automatische Antwortmail: Wir haben so viel zu tun und melden innerhalb von zwei bis drei Tagen. So ist das! Also noch ein paar Mal hochladen probieren und irgendwann klappt es doch. Das war aber nicht alles. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, weil doch noch eine Antwort vom einem echten Menschen vom Service bekommen hab. Problem war aber schon behoben. Doppelt gut.

Kontakt mit Käufer

Der Kontakt mit dem Käufer läuft ausschließlich über die Messengerfunktion auf der Website von Buycycle oder der App. Der Versuch eine Mail-Adresse oder Telefonnummer zu schicken wird schon im Keim erstickt. Klar, Buycycle möchte ja die Provision kassieren und beim Versand und der Versicherung die Hand aufhalten, sollen sie.

Dem netten Käufer aus New York, Manhattan, habe ich ein paar Fotos von seinem neuen Aerobike geschickt und der Verpackung. Nicht nur, weil ich ihm einen Gefallen tun wollte, sondern um auch gleich zu dokumentieren, dass ich alles ordentlich eingepackt habe.

Fertig zum Versand, Bestätigung bestätigen zur Bestätigung

Zwei Tage vor der Abholung kommt das Shipping-Label mit der Anweisung, es zwei Mal auszudrucken. Einmal soll ich es auch den Karton kleben, die Kopie unterschreiben lassen. Im üblichen Ablauf kommt der UPS-Mann bzw. die UPS-Dame, scannt den QR-Code und verschwindet mit der Sendung. Steht dann irgendwo auf irgendeiner Website, dass das Paket übernommen wurde.

Mir ist das bei dem Wert und dem langen Weg nicht genug, zumal die Empfängeradresse ein Shipping Hub in Amsterdam war. Hier wird dann vermutlich noch 314 Mal umgeladen, bis unser Rennrad Lady Liberty sieht. Deshalb unterschreibt der nette UPS-Mitarbeiter auch netterweise meinen Zettel, mit leserlichen Name und KFZ Kennzeichen.

Die Aktion ist insofern auch wichtig, weil Buycycle dieses Blatt gerne eingescannt und hochgeladen haben möchte. Ich bin so froh, dass Handys heutzutage  Dokumentenscan-Feature haben.

So long Cowboy

Ein letzter Gruß, bevor der Karton im Bauch des brauen Transporters mit der auffälligen Form verschwindet. Schwer zu tragen hatte UPS ja nicht.

Ungeduldig habe ich natürlich gleich auf Auszahlung geklickt. Ein kleiner Funke Hoffnung, dass die Software genau bei mir einen Bug hat und die Kohle sofort rüberschiebt. Doch, das System funktioniert. Bezahlt wird erst, wenn die Lieferung erfolgt ist. Also warten, ich schätze so mindestens 20 Tage. Wenn alles klappt, bekomme ich also Weihnachtsgeld.

Exakt 11 Tage später kommt eine Mail von Buycycle mit dem Titel: Du kannst dir dein Geld auszahlen lassen. Natürlich hätte Buycycle das Geld auch gleich überweisen können, aber so gibts erstmal noch ein oder zwei Tage mehr Cashflow.

Erfahrung mit Buycycle

Ganz offen: Ich würde es wieder machen. Das nur Nachfragen aus dem Ausland kamen, war mir nicht koscher. Man hört ja vieles von geklauten Logins und falschen Personalien, und dann noch versenden. Aber die Kohle wird ja an Buycycle gehen und die haben das Theater, oder bügeln die das auf den Verkäufer ab? Ich hab das alles verdrängt. Das Buycycle einen Versandkarton bereitstellt und sich um den kompletten Transport kümmert war top. Bei meinem Verkauf in die USA hätte ich Stunden nur damit verbracht zu forschen, wie der Bock über den Atlantik kommt.


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